Übermorgen ist es soweit! Comic-Lesung in der Alten Kaserne! Ich freu mich drauf!
Zusätzlich sind diese Woche endlich die Illus zu "Pünktchen und Anton" fertig geworden - das Lehrmittel ist auf dem Weg in die Druckerei und wird dann im November diesen Jahres erscheinen.
Uuuund: Im Tagblatt ist diese Woche folgender Artikel erschienen.
Viele Kinder und keine Zeit: Beni Merk ist Familienvater, arbeitet als Lehrer und findet nur nachts Zeit, um Comics zu zeichnen. Nun hat er sein erstes eigenes Magazin «Ausgezeichnet» herausgegeben.
Text von Cathrin Michael
Seine Mailantwort kommt nachts. Das ist die Zeit, wenn Beni Merk
am Tisch sitzt und zeichnet. In seinem chaotischen Büro, wie der
Kreuzlinger die Ecke seiner Winterthurer Wohnung beschreibt. Seinen
Alltag bestimmen Kinder. Entweder unterrichtet der 37-Jährige an der
Primarschule oder kümmert sich um seine drei eigenen. Doch am späten
Abend ist er in seiner eigenen Welt. Dann beobachtet er, «wie alle
Lichter in den anderen Wohnungen ausgehen.» Und beginnt zu zeichnen:
Blaue Männchen mit Schlauchbootlippen, Frauen, die nach dem Sinn des
Lebens suchen und Illustrationen zu Pünktchen und Anton. Beni Merks
Comic-Figuren sind so unterschiedlich wie die Aufträge, die der
37-Jährige Thurgauer erhält. Auf seinem Blog «unbemerkt» zeigt er
Ausschnitte aus seinem Schaffen.
Gibt eigenes Magazin heraus
Der Thurgauer sitzt im T-Shirt da. Die Herbstsonne scheint auf die
Tische vor der Alten Kaserne in Winterthur. Hier stellt Merk am Samstag
«Ausgezeichnet» vor: Ein Comic-Magazin, in dem er nicht nur als Zeichner
mitgearbeitet hat, sondern das er auch selber herausgegeben hat, mit
Boris Zatko, einem Basler Zeichner und Autor. Darin haben über zehn
Comic-Zeichner aus der Schweiz und Deutschland Comics zum Thema «Sinn
des Lebens» gezeichnet. Das Spezielle am Magazin: Es beinhaltet auch
Texte. Sie handeln zum Beispiel von Begegnungen zwischen Zeichnern. Eine
andere Geschichte erzählt Urs Wehrli von Ursus und Nadeschkin, Merk hat
sie illustriert. «Die Idee war, dass wir auch solche Menschen zum
Comic-Lesen bringen wollen, die sonst nie einen Comic-Laden betreten
würden», sagt Merk.
In der Deutschschweiz seien Comics bei weitem nicht so etabliert wie
im Welschland, in Frankreich oder Belgien. Dort sehe man sie sogar in
der Werbung. Hier hingegen werde man eher belächelt, wenn man als
Erwachsener «diese farbigen Büechli anschaut.» Schade findet er, dass
Tageszeitungen meistens internationale Comics abdrucken würden, wie
«Calvin und Hobbes». «Dabei könnte man die Comic-Zeichner aus der Region
unterstützen.»
Beni Merk verbrachte seine Kindheit zwischen Mickey-Maus-Comics, die
er aus dem Schrank der Grossmutter fischte, Batman-Heftchen, die er vom
Kollegen ausgeliehen hatte, und Asterix-Magazinen, die er ausnahmsweise
bekam, wenn er krank war.
Als Jugendlicher entdeckt er in Kreuzlingen den Comic-Laden
Musiquarium. «Es wurde eng, wenn drei Leute im Laden standen», erinnert
er sich. «Und es roch muffig.» Und trotzdem ging er wenn immer möglich
nach der Schule dort hin. Geld hatte er keines, darum blätterte er die
Comics im Laden mehrmals durch. «Früher durfte man das ja noch.»
Freundin wird schwanger
Danach besucht Merk das Lehrerseminar in Kreuzlingen. Sein
Zeichnungslehrer Urs Graf, der Künstler vom Untersee, erkennt sein
Talent, ermuntert ihn zum Zeichnen. Nach mehreren Jahren als Lehrer
besucht er in Luzern den Vorkurs für Gestaltung. Eigentlich will er ein
Studium in Animation anhängen, doch dann wird seine Freundin schwanger.
Für Merk ist klar: Jetzt muss er wieder Geld verdienen.
«Es gibt bessere Zeichner»
Seither unterrichtet er in Volketswil, ist zwei Tage pro Woche
Hausmann. Dazwischen reist er an Comic-Messen, bloggt, skizziert
Menschen, wenn er mit dem Zug zwischen Zuhause und Schule hin und her
pendelt. «Ich träume nicht davon, gross rauszukommen», sagt er und
lacht. Jüngere und talentiertere Zeichner gäbe es viele. «Comics
zeichnen ist trotzdem meine Leidenschaft.»
Der Sinn des Lebens – das Thema seines ersten Comic-Magazins scheint
der Kreuzlinger für sich selbst beantwortet zu haben. Tagsüber Alltag
und nachts immer wieder ein paar Stunden zum Zeichnen. «Auch wenn das
ziemlich wenig Schlaf bedeutet.» Weitere schlaflose Nächte sollen
folgen. Im Frühling wird die zweite Ausgabe des «Ausgezeichnet»-Magazins
erscheinen.
Hier der Link dazu.
Winterthur ist leider einfach viel zu weit.
AntwortenLöschenIch wünsch viel Erfolg!
Das ist so. :) Danke für die lieben Wünsche trotzdem! :)
AntwortenLöschenGenau der richtige Artikel zur richtigen Zeit ;-)
AntwortenLöschenDürfen wir Sie bitten, uns per Mail zu kontaktieren?
t.anderegg@perspektive-tg.ch
Vielen Dank